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Talentfrei zum Golfprofi – Teil 1
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Talentfrei zum Golfprofi – Teil 1

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Wer der Facebook Seite von „Der Golf Blog“ folgt, hat mitbekommen, dass ich meine Leser / Follower gefragt habe, was Sie lesen möchten bzw. welche Themen Sie interessiert. Eine Frage war „Wo bekomme ich Talent her“. Nach einigem Überlegen habe ich mich dazu entschlossen, daraus einen Mehrteiler zu machen. In dem ersten Beitrag werde ich Euch meine Thesis erläutern, warum Talent total überschätzt wird.

 

In den folgenden Beiträgen kommen dann noch die Punkte dazu -> Umwelteinflüsse, Sozialeinflüsse, wie kann ich Talent erzwingen. In diesem Beitrag gibt es aber erstmal eine Ist- Stand -Analyse vermeintlicher Talente aus den verschiedensten Bereichen.

 

Der Ist- Stand zum Thema Talent

Um das Thema greifbarer zu machen, möchte ich anhand einer kurzen Analyse von Bill Gates erklären, warum der talentierte Programmierer gar nicht so talentiert war. Die Kurzbiografie zu Bill Gates:

  • Sohn des wohlhabenden Rechtsanwalt William H. Gates und der Lehrerin Mary Maxwell Gates
  • Mit 13 Jahren entdeckt das Mathematik-Genie  die Computerprogrammierung
  • Mit 19 Jahren bricht er sein Studium in Harvard ab und gründet mit Paul Allen in einer Garage Microsoft

Der Rest ist Geschichte bzw. bei dem meisten auf dem Rechner 🙂

Statistik: Marktanteile der führenden Betriebssystemversionen weltweit von Januar 2009 bis Januar 2016 | Statista
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Klingt erstmal sehr talentiert und erfolgreich. Wenn man aber die Biografie von Bill Gates genauer anschaut, fällt einem auf, dass auch er auf die magische Zahl der 10 000- Stunden- Regel gekommen ist. Bill Gates begann 1968 als  8- Klässer mit dem Programmieren. Was heute völlig normal ist, war damals eine Revolution. Sie mussten damals nicht wie üblich umständlich über Lochkarten das Programmieren lernen, sondern konnten über den ASR-33 Teletype per Mehrbenutzersystem Ihre Zeit deutlich besser nutzen. Aus dem Buch „Überflieger“ von Malcolm Gladwell stammt folgender Satz von Bill Gates:

»Ich war wie besessen«, erzählt Gates von seinen ersten Jahren auf der High School. »Ich habe den Sportunterricht geschwänzt. Ich bin abends hingegangen. Wir haben an den Wochenenden programmiert. Meistens haben wir zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche an den Rechnern „gesessen“.

Geschätzt hatte Bill Gates bis zu seinem Abbruch seines Studiums 7 Jahre ununterbrochen programmiert. War er also zum Zeitpunkt der Gründung von Micorosft ein Wunderkind? Nein definitiv nicht. Wer 7 Jahre ununterbrochen sich mit einer Fähigkeit auseinander setzt und sich somit immer weiterentwickelt, kann kein Wunderkind sein 🙂 Er hat „einfach“ wie ein Besessener daran gearbeitet noch besser zu werden und das eben 24/7.

 

Ein anderes Beispiel aus der Musik

Anders Ericsson, Ralf Krampe und Clemens Tisch- Römer haben 1993 an der Berliner Hochschule den Fortschritt von Violinisten untersucht. Mit der Hilfe von Professoren unterteilten sie diese in drei Gruppen.

  • Weltklassesolisten
  • die „guten“ Violinisten
  • die „zukünftigen“ Musiklehrer

Allen wurde die gleiche Fragen gestellt:

„Wenn Sie Ihre gesamte Laufbahn zusammennehmen, beginnend mit dem Tag, an dem Sie das erste Mal eine Geige in die Hand genommen haben – wie viele Stunden haben Sie dann insgesamt etwa geübt?“

Alle haben rund um das 5. Lebensjahr herum begonnen. Bis zum Alter von 8 Jahren haben alle etwa gleich viel mit 2-3 Stunden pro Woche trainiert. Danach gab es die ersten Unterschiede. Die Besten hatten im Schnitt wie folgt geübt:

  • Im Alter von 9 Jahren ca. 6 Stunden die Woche
  • Im Alter von 12 Jahren ca. 8 Stunden die Woche
  • Im Alter von 14 Jahren ca. 16 Stunden die Woche
  • Bis Sie irgendwann im Alter von 20 Jahren mehr als 30 Stunden die Woche trainiert haben

So sind dann auch die Weltklassesolisten im Alter von 20 Jahren auf die rund 10 000 Stunden an Übung gekommen.

Ein Zufall? Definitiv nicht. Wenn man sich die Biografien erfolgreicher Menschen (egal in welchen Bereich diese erfolgreich waren/sind)  anschaut, findet man so gut wie immer diesen Zusammenhang.

 

Fazit

Man kann also behaupten, dass wenn man in etwas erfolgreich sein möchte, es definitiv Zeit braucht um sich zu entwickeln. Mal „kurz“ in etwas erfolgreich werden gibt es nicht 🙂 Nur Bobby Fischer hat keine 10 Jahre gebraucht sondern 9 Jahre um Schachgroßmeister zu werden.

Was alles in den 10 000 Stunden passieren muss und wie wichtig dazu die passenden Umwelt- Sozialeinflüsse sind sowie ich das Talent erzwingen kann, könnt Ihr in den nächsten Beiträgen lesen.

 

Gedruckte Quellen:

 

Comment(1)

  1. Vielen Dank für den tollen Artikel, der Mut macht, weiter mit Fleiß und Begeisterung auf der Driving Range zu üben. Ich fragen jetzt gerade an zu rechnen, wie lange ich schon Golf spiele und wann ich die 10.000 Stunden voll habe.

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